Unser Leben

 
Marcos und meine Geschichte begann am 24. Juni 2000, denn da sah ich ihn zum
ersten Mal in Obervellach in einem kleinen Pub, wo er zum Kartenspielen war.
Er hat mich vom ersten Augenblick an fasziniert und ich kann behaupten, dass
auch er gleich Gefallen an mir gefunden hat. Später am Abend sprach er mich dann
an und wir haben, als wir schon verheiratet waren, oft über unsere erste Begegnung
gesprochen und waren uns beide einig, schon gespürt zu haben, dass das etwas
Einzigartiges wird. Das wurde es dann auch, denn obwohl viele unserer Beziehung
schon allein durch die 300 km Entfernung keine Chance geben wollten, wussten wir
genau, dass wir es schaffen werden. So war es dann auch. Wir sahen uns eine Woche
später wieder und beschlossen zusammen zu bleiben. Wir führten 17 Monate lang
tapfer eine Wochenendbeziehung, in der Marco 8 Wochen mit dem Bundesheer im
7 Stunden entfernten Burgenland war. Eine schier endlose Zeit für mich, in der Marco
mir 2000 Sms pro Monat schrieb und ich ihm sicherlich auch nicht weniger.
Wir merkten aber beide recht bald, dass uns eine Wochenendbeziehung auf Dauer
nicht reicht und Marco bat mich, zu ihm zu ziehen. Das tat ich dann auch und am
1. November bezogen wir unsere erste gemeinsame Wohnung in Semslach.
 
Ich habe es nie bereut, denn auch wenn es am Anfang oft schwer war mit dem
Heimweh klar zu kommen, wusste ich doch immer, dass mein Platz bei Marco ist.
Recht bald stellten wir fest, dass unsere Liebe nicht ohne Folgen geblieben war.
Wir erwarteten ein Baby. Auch wenn es vielleicht ein bisschen früher war als geplant,
freuten wir uns bald von ganzem Herzen auf unser Kind. Alina wurde dann am
17. Juli 2002 geboren und Marco stand die ganze Zeit an meiner Seite.
Wir verlebten eine wunderschöne Zeit mit unserer Kleinen und Marco war der beste
Papa, den man sich vorstellen kann.
 
Die Zeit verging und im März 2003 bekamen wir die Chance, uns in Stallhofen ein
Haus zu kaufen. Wir rechneten und überlegten eine Zeit lang und beschlossen dann
das Wagnis einzugehen und wir kauften uns das Haus, das unser ganzer Stolz war und
Marco war glücklich, wenn er irgendwas im und ums Haus richten konnte.
 

Es fällt mir sehr schwer diese, Zeilen zu schreiben, denn er fehlt mir so sehr...

 
Eines Tages im April 2004, als wir zu später Stunde schon im Bett lagen, fragte mich
Marco kurz und bündig, ob ich das, was ich in seinem Herzen schon lange war, auch
offiziell werden möchte, nämlich seine Frau. Mit ganzem Herzen konnte ich diese Frage
mit ja beantworten und noch nie war ich mir in irgendwas so sicher wie mit dieser
Entscheidung.
 
Da die Zeit für eine kirchliche Hochzeit, wie ich sie mir wünschte ein bisschen kurz war
und Marco nicht so viel Rummel wollte, beschlossen wir am 14. August standesamtlich
zu heiraten. Es war ein wunderschöner Tag für uns und ein unglaubliches Gefühl für mich
sagen zu können, ich bin Marcos Frau. Wir verbrachten dann eine wunderschöne Woche
in Italien.
 
Marco war dann so begeistert vom Heiraten, dass er sich plötzlich doch vorstellen konnte,
bald kirchlich zu heiraten und so legten wir für unseren großen Tag den 7. Juni 2005 fest.
Aber wie so oft kam alles anders als geplant und ich merkte Ende Dezember, dass ich
wieder ein Kind erwarte. Das war erst mal ein Riesenschock für mich, da ich mich schon
so auf die Hochzeit gefreut habe und ich konnte mir im Moment ein zweites Kind beim
besten Willen nicht vorstellen. Marco hat sich jedoch vom ersten Moment an riesig
gefreut und mich in seiner Begeisterung irgendwann mitgerissen. Wir verschoben also
unsere Hochzeit von Juni auf den 30. April 2005. Dieser Tag war der Schönste in meinem 
ganzen Leben und ich bin dankbar und glücklich, dass ich das erleben durfte.
 
Am 26. August 2005 kam unsere zweite Tochter Fabienne zur Welt. Wieder war Marco die
ganze Zeit an meiner Seite und gab mir die Kraft, das alles durchzustehen.
Marco ging in seiner Vaterrolle voll und ganz auf und ich war einfach nur glücklich. Zu
glücklich wahrscheinlich und ich verstehe bis heute nicht, warum Marco uns zwei Monate
nach der Geburt unseres Kindes, am 24. Oktober verlassen musste.
 
Marco, du gabst mir die ganze Zeit als du lebtest deine ganze Liebe und soviel Kraft und
ich spüre jeden Tag, dass du es bist, der mich zum Weiterleben zwingt.
Du gibst mir auch heute noch Kraft und auch wenn es mir das Herz zerreißt, dass unsere
Kinder ohne Papa aufwachsen müssen und ich oft an deinem Grab stehe und nicht weiß,
wie ich weiterleben soll für immer ohne dich und wie ich das alles alleine schaffen soll,
aber ich versuche es! Für dich Marco, damit du stolz sein kannst auf dein „Weifi“.
 

Du mein geliebter Marco, wirst IMMER in meinem Herzen sein und weiterleben.

Ich bin stolz darauf, deine Frau zu sein.

 

Ich liebe Dich Marco!